Geschichte - Unsere Kegelbahn
Das Kegelbahngebäude, welches schon über 100 Jahre existiert, wurde erst im Jahre 1951 wiederentdeckt. Im Krieg wurden die "Intinirten" (Kriegsgefangene, meist Holländer oder Belgier) in dieser Bahn untergebracht, es wurden dazu Betten auf beiden Bahnen an der Wand entlang angebracht, die erst nach dem Krieg wieder entfernt wurden.
Da dieses Gebäude, welches auch "G-Haus" (Gesellschaftshaus) genannt wurde, schon in den Jahren vor dem Krieg als Kegelbahn genutzt wurde, waren dort noch Kegel und Kugel und alles was zum Kegelsport nötig war, vorhanden. In dem heutigen Maschinenraum lagen Säcke, Matten, etc.
Einige unserer älteren Kegler fanden erst zum Kegelsport als sie damals als Aufsetzer eingesetzt wurden, denn die Kegelbahnen wurde noch nicht mit Maschinen betrieben, sondern mit Hand wiederaufgestellt, beispielsweise unser Vereinsmitglied Johann Kehr, er wurde 1958 als Aufsetzer eingesetzt und seit dem Jahr 1961 ist er selbst als Kegler aktiv. In den Jahren 1926/28 war der Besitzer des Gesellschaftshauses, welches damals aus Kegelbahn, Veranda und Jugendklubhaus, Emil Kalb. Er hatte viele verschiedene Vorstellungen von einer Kegelbahn. Die jetzige 2-Bahnanlage wurde erst später errichtet, denn davor gab es nur eine Holzbahn, die jedoch später bis Mai 1945 als Außenbahnanlage genutzt wurde. Zudem wolllte er ein ganzes Keglerheim errichten lassen, dazu machte er Pläne über Pläne, doch die meisten wurden abgelehnt, aufgrund Einsprüchen von Nachbarn, die meinten, dass sie durch den Lärm gestört werden würden.
Wäre es anders gekommen, so hätten wir jetzt höchstwahrscheinlich nicht nur eine 2-Bahnanlage, sondern eine 4-6-Bahnanlage. Trotzalldem gelang es Emil Kaub eine 2-Bahnanlage anbauen zu lassen, die bis heute noch genutzt wird. Insgesamt gehörten zu dem Gesellschaftshaus also drei Bahnen. Nach dem Krieg wurde nun die ungenutzte, fast zerstörte Kegelbahn umgebaut und sie erstrahlte wieder in einem neuem Glanze. Eine Glaswand wurde an die Bahn angeschlossen, damit die Kegler während eines Wettkampfes ihr Ruhe haben. Hinter der Glaswand konnte dann getobt und gejubelt werden, solche Glaswände zum Schutz des Keglers gibt es auch heute noch auf vielen Kegelbahnen. Wir haben diese Glaswand jedoch jetzt nicht mehr.
Früher wurde es auch zur Pflicht der Mannschaften jeweils eigene Kegel mitzubringen. Die Aufsetzer verdienten an einem Wettkampf pro Kegel einen Pfennig. Die damalige Asphaltbahn ist heute eine Plastebahn. Eine Tradition des Gesellschaftshauses war auch, dass das Gasthaus (bzw. Clubhaus) immer zu Wettkämpfen oder Trainingszeiten nach den Keglern sah und ihnen das Essen servierte. Jedenfalls wurde in den 70er Jahren die Kegelbahn umgebaut und es wurden erstmals Maschinen eingesetzt, von nun an brauchte man keine Aufsetzer mehr, denn die Bahn wurde mit Maschinen betrieben. Zu dieser Zeit änderte sich auch das Gesetz, dass die Betriebe, wie Brauereien den Verein Geld sponsern musste, von nun an bekamen sie nur noch einen geringen Anteil. Daher konnte die Bahn auch nicht richtig umgebaut werden, denn das Geld fehlte und durch eine falsche Verarbeitung war dann die rechte Bahn etwas schief, aber da das jeder wusste, konnte man sich schnell dran gewöhnen.
Unsere Kegelbahn ist, von damals drei Kegelbahnen in Crimmitschau, die Einzige die bis heute noch existiert. Großen Dank gebührt dabei den Fabrikantenm wie zb. Wagner, Pfau, Spengler wtc., die den Sport und die Kegelbahn aufrecht erhielten!
Danke an Rudi Mai (damaliger Kegler), der uns all diese Sachen noch schildern konnte!
Danke an das Bauarchiv Crimmitschau!